Leitbild

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Die zentrale soziale Strukturkategorie Geschlecht kann – in der Verknüpfung mit weiteren Diversitäten (Intersektionalität) wie sozialer Status, ethnischer/kultureller/religiöser Hintergrund, sexuelle Orientierung oder Behinderung – die Partizipationsmöglichkeiten und Handlungsspielräume von allen Geschlechtern begrenzen oder erweitern und damit auch die Entwicklung der (Geschlechter)demokratie befördern oder behindern.
Vor dem Hintergrund der anhaltendhohen Bedeutsamkeit von Geschlecht in pädagogischen Berufen und in schulischen Lehr- und Lernprozessen stellt das Bundeszentrum für Geschlechterpädagogik und -forschung (BZGPF) ein bundesweit agierendes Kompetenz-, Koordinations- und Informationszentrum zur Bereitstellung von Impulsen zur Qualitätsentwicklung in der Pädagog_innenbildung im Bereich Genderkompetenz/Geschlechterpädagogik dar.
Es betreibt und unterstützt Forschung und Entwicklung im Bereich Geschlechterpädagogik, Geschlechterforschung und Genderkompetenz und ist bestrebt, seine Expertise und die gewonnenen Erkenntnisse bundesweit in geeigneten Fort-, Weiterbildungs- und Vernetzungsformaten zur Verfügung zu stellen und damit einen Beitrag zur Professionalisierung von Pädagog_innen und Mitarbeiter_innen an Pädagogischen Hochschulen zu leisten – dies auf drei Handlungsebenen.

Ebene der Pädagog_innenbildung

Für Kandidatinnen und Kandidaten eines Lehramtsstudiums bilden (laut Hochschul-Zulassungsverordnung § 3) Gender- und Diversitätskompetenzen ein wesentliches Kriterium im Zuge des Eignungsfeststellungsverfahrens.
Für zukünftige Lehrerkräfte soll (laut VBG 1948, mit Dienstrechtsnovelle 2013) „im Rahmen des Lehramtsstudiums […] die Entwicklung professionsorientierter Kompetenzen wie […] Diversitäts- und Genderkompetenzen […] erfolgen.“
Ziel ist daher, dass alle Mitarbeiter_innen an den Pädagogischen Hochschulen über die erforderlichen Kompetenzen im Bereich Geschlechterpädagogik und -forschung verfügen, um diese auch vermitteln zu können.

Ebene der Lehrer_innen

Ziel ist, dass alle Schüler_innen ihre Selbstkonzepte und Kompetenzen in einer chancen- und geschlechtergerechten bzw. genderkompetenten Schule möglichst breit und frei von (geschlechterstereotypen) Zuschreibungen entwickeln können.
Dies soll zur Minimierung von gender gaps beim Erreichen der Bildungsstandards, bei vergleichenden Leistungstests und bei der Ausbildungs- und Berufswahl führen. Dafür müssen Pädagog_innen Theorien und Umsetzungsmöglichkeiten sowie den Nutzen einer chancen- und geschlechtergerechten/genderkompetenten Schule kennen und aktiv an der Weiterentwicklung der pädagogischen Theorie und Praxis in diesem Feld arbeiten.

Ebene der Schulorganisation

Ziel ist, dass die Akteur_innen im Bereich Schulmanagement Theorien und Umsetzungsmöglichkeiten in Richtung einer chancen- und geschlechtergerechten Schule und ihren Nutzen für die Qualitätsentwicklung im Rahmen von SQA und QIBB kennen.